Open Data und rechtliche Herausforderungen

Das Querschnittprojekt des NFP 75 untersucht den rechtlichen Kontext bei der gemeinsamen Nutzung von Daten in der Forschung.

​"Datasharing" steht im Zentrum der künftigen Forschung. Daher fördern Initiativen Open Data. Die Realität sieht jedoch oft anders aus, da Daten nicht zugänglich, nicht ausreichend genutzt oder auf andere Weise für öffentlich finanzierte Forschungsprojekte gesperrt sind. Wie kann das verbessert werden?

Das Querschnittprojekt "Open Data and Legal Strings" unter der Leitung von Prof. Dr. Sabine Gless (Universität Basel) sowie ihren Mitarbeiterinnen Christine Möhrke-Sobolewski (Universität Basel) und Susanne Knickmeier (MPI, Freiburg) untersucht die rechtlichen Herausforderungen bei der Öffnung von Daten zur Nutzung durch andere.

Erste Ergebnisse

Die ersten Interviews mit Forschenden zeigen, dass schon die Definition von Daten nicht wirklich klar ist: Geht es bei Open Data nur um Rohdaten oder fallen auch Derivate darunter? Wie sieht es mit historischen Materialien, Quellen, Feldtagebüchern, Bildmaterial, Annotationen aus? Bei den rechtlichen Fragen geht es vor allem um Urheberschaft und damit auch die Frage nach Rechten an Daten (Zugangs-, Zugriffsrechte) sowie den Datenschutz. Viele Studienteilnehmende hatten bereits konkrete Empfehlungen bereit, wie rechtliche und technische Hürden gemeistert werden könnten. Wichtig für die Forschenden ist, dass in Forschungsprozessen Rollen und Verantwortungen klar verteilt sind und die Öffnung von Daten als Messgrösse – vergleichbar mit der Anzahl an Publikationen – wahrgenommen wird. Sollte das Er- und vor allem Bereitstellen eines Datensatzes im Sinne von Open Data als "wissenschaftliche Credits" den Forschenden angerechnet werden?

Nächster Schritt: Workshop am 7. September

Als nächsten Schritt sollen an einem Workshop die ersten Ergebnisse der Interviews vorgestellt und unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert werden. Zudem dürfen sich alle, die für ein Interview zur Verfügung stehen möchten, gerne beim Forschungsteam melden.